Stuttgart – Nicht alle Startups beschäftigen sich ausschließlich mit digitalen Themen, selbst in produzierenden Branchen wie der E-Mobility gibt es Neugründungen. Neben dem Maschinenpark und qualifizierten Mitarbeitern sollten auch von Anfang an Prozesse und Unternehmenssoftware eine Rolle spielen. „Unternehmen sollten vom Start weg das Wachstum im Auge behalten – lassen sich wenige erste Aufträge noch mit Bordmitteln abarbeiten, wird es irgendwann unübersichtlich und unwirtschaftlich. Das kann ein junges Unternehmen wiederum schnell existenziell bedrohen“, erklärt Christian Biebl, Geschäftsführer von PLANAT. Das süddeutsche Softwareunternehmen stattet produzierende Betriebe mit dem ERP-System FEPA aus und sorgt bei der Implementierung für saubere Prozesse, basierend auf Jahrzehnten Best-Practice-Erfahrung. Bei dem Münchner Startup Evum Motors, einem Spin-Off der Technischen Universität München (TUM), ist FEPA nahezu vom Start weg im Einsatz und optimiert die Prozesse rund um die Fertigung elektrischer Nutzfahrzeuge, dem aCar. Der Münchner Hersteller von kompakten Nutzfahrzeugen mit Stromantrieb EVUM Motors konnte sich dazu dieses Jahr eine Finanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro für das weitere Wachstum sichern.
Keine Schattenprozesse zulassen
Gegründet wurde Evum Motors im Jahr 2017, im Sommer 2021 wurden die ersten Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Seitdem ist das Unternehmen auf weiterem Wachstumskurs und gibt eine „starke Nachfrage“ im Inland sowie aus dem europäischen Ausland für die robusten, allradgetriebenen Elektrotransporter an. Vom Start weg sollten Schattenprozesse in Excel-Tabellen oder auf Papier vermieden werden, das Unternehmen arbeitet hochdigitalisiert in allen Bereichen. Der hohe Vernetzungsgrad der Abteilungen über das ERP-System ermöglicht nicht nur schlanke Prozesse, sondern auch einen tagesaktuellen Einblick in die Unternehmensperformance. „Für ein junges Unternehmen ist der stets aktuelle Einblick in Finanzzahlen, Auftragsstatus und Einnahmen wie Ausgaben enorm wichtig, um in den kritischen Wachstumsphasen optimal wirtschaften zu können. Das ERP-System bietet heute als Nervenzentrum eines Unternehmens all diese Möglichkeiten“, sagt Christian Biebl.
Vom Startup zum Growup
Zwei Monate nur dauerte die Produktivsetzung – ein weiterer Vorteil in einem jungen Unternehmen: „Bei noch nicht etablierten Strukturen ist die Einführung eines ERP-Systems vergleichsweise einfach. Die Akzeptanz bei den Mitarbeitern ist wesentlich höher, und es müssen keine bestehenden Prozesse aufwendig umgestellt, sondern nur optimal aufgesetzt werden“, beschreibt ERP-Experte Biebl. „Als Startup wollten wir die Digitalisierung von Anfang an mit allen Möglichkeiten nutzen – wenn auch ein Startup sowohl agil, aber auch fragil sein kann“, ergänzt Michael Kinne, der kaufmännische Leiter von Evum Motors. Die prozessorientierte Software FEPA bietet dabei alle Möglichkeiten, in Zukunft mit dem Unternehmen wachsen und skalieren zu können. „Wer als Startup ERP und Prozessmanagement falsch anpackt, bekommt als Growup die Quittung dafür. Daher lieber von Anfang an passend aufsetzen und gemeinsam wachsen“, resümiert PLANAT-Geschäftsführer Christian Biebl.