ERP- und Wirtschaftsstudie: Projekte sind für Unternehmen kaum noch kalkulierbar

Effiziente Planung mit Softwareunterstützung entscheidender Teil der Krisenfestigkeit

Stuttgart – Das Geschäft im produzierenden Mittelstand steht unter wachsendem Druck durch die weltweite Entwicklung – dominiert von Krieg, Inflation, steigenden Energie- und Rohstoffkosten. 33 Prozent der im Rahmen der Studie „ERP Herausforderungen 2022“ Befragten vermelden einen sehr deutlichen Einfluss der Krisen auf die Lieferkette, 25 Prozent leiden deutlich. Fast 60 Prozent der Unternehmen haben daher große Probleme, Projekte zu kalkulieren. „Der Druck ist enorm hoch und jedes Potential zu Optimierungen in den Produktions- und Verwaltungsprozessen sollte genutzt werden. Eine intelligente Maschinenauslastung spart Energie, im Einkauf liegt aktuell die Verantwortung, den Rohstoffmarkt richtig einzuschätzen und dementsprechende Kaufentscheidungen zu treffen“, erklärt Christian Biebl, Geschäftsführer von Planat und Herausgeber der Studie „ERP Herausforderungen 2022“. Mit der ERP-Lösung FEPA bietet das süddeutsche Softwareunternehmen dem produzierenden Mittelstand eine wesentliche Stütze zur täglichen Optimierung aller Abläufe. So hat Planat eine Betriebsdatenerfassung entwickelt, die auf Wunsch durch einen virtuellen Hallenspiegel ergänzt wird. Für den besonders betroffenen Mittelstand können die Performance-Indikatoren von Maschinen und Arbeitsstationen sowie Prozessschritte erfasst und laufend optimiert werden. „In Zeiten wie diesen zählt jeder Euro, um Projekte tragfähig zu machen“, betont Christian Biebl.

 

ERP immer noch kein Standard

Von den 250 für die Studie befragten Unternehmen nutzen jedoch 34 Prozent noch keine ERP-Lösung, sondern behelfen sich mit Excel-Dateien und anderen Hilfsmitteln. Firmen, die bereits ERP-Tools nutzen, leiden dennoch unter Medienbrüchen, die ebenfalls durch Papier- oder Excel-Prozesse kaschiert werden. Sicher ist sich die Mehrheit allerdings über die Wichtigkeit einer ERP-Plattform im Unternehmen: 60 Prozent sehen ERP im Rahmen einer generellen Digitalisierungsstrategie als wichtig bis sehr wichtig an. „Ein genutztes und im Unternehmen gelebtes ERP-Werkzeug ist der Mittelpunkt aller Abteilungen. So können Daten zusammenfließen, die sich ergänzen und an praktisch jeder Stelle Entscheidungen beeinflussen – zum Wohle des Unternehmens“, ergänzt Christian Biebl. Planat hat sich seit der Gründung vor mehr als 40 Jahren auf den produzierenden Mittelstand fokussiert und bewusst die Großindustrie ausgelassen. „Die Fertigungsprozesse im Mittelstand sind sehr spezifisch, dem muss sich die Software anpassen. Zudem erwartet ein mittelständisches Unternehmen Zusammenarbeit auf Augenhöhe – daher übernehmen wir auch Prozessberatung in den Unternehmen und helfen konkret, die Gesamtheit zu verbessern“, so Biebl weiter.

 

Ja oder Nein zu IT-Investitionen

Der Mittelstand wird allerdings in Anbetracht des Drucks von außen vorsichtig und schiebt Investitionen in die IT vor sich her. Laut den aktuellen Zahlen des Branchenverbandes für den Maschinenbau VDMA gingen bei der exportorientierten Branche zwischen Juni und August 2022 in realer Betrachtung insgesamt acht Prozent weniger Bestellungen als im Vorjahreszeitraum ein. Als Reaktion haben über 30 Prozent der 250 befragten mittelständischen Unternehmen die Ausgaben für IT reduziert – 40 Prozent hingegen haben die Budgets zunächst nicht verändert. „Das ist ein gutes und wichtiges Zeichen. Die Unternehmer und Unternehmerinnen haben erkannt, dass IT-Technologie und vor allem die softwaregestützte Prozessoptimierung heute einen wesentlichen Beitrag zu Einsparungen leisten und auch als Stütze der Krisenfestigkeit dienen kann“, resümiert der Planat-Geschäftsführer.