Einkauf und Vertrieb: Supply Chain Management wird ERP-Aufgabe

Mittelständische Produktionsbetriebe stehen unter Lieferkettendruck

Stuttgart – Einkauf und Beschaffung haben sich in den letzten 24 Monaten massiv verändert. Die Auswirkungen der Coronapandemie, Rohstoffmangel und Lieferengpässe haben aufgezeigt, dass eine Digitalisierung auch für den Bereich Supply Chain Management und Einkauf vonnöten ist. „Vertrieb und Einkauf sind meist weit voneinander entfernt, haben aber analoge Herausforderungen: Den besten Preis erzielen bei zugleich rechtzeitiger Lieferung. Das gilt für die Anlieferung der Rohstoffe bis zum Ausliefern der Erzeugnisse eines Betriebes. Daher ist präzise Kalkulation und zielsicheres Management über eine ERP-Lösung notwendiger denn je“, sagt Christian Biebl, Geschäftsführer von Planat. Der mittelständische Softwarehersteller ist seit mehr als 40 Jahren auf den produzierenden Mittelstand fokussiert und bietet mit FEPA eine ERP-Plattform, die alle wesentlichen Prozesse in einem Unternehmen steuern und optimieren kann.

Silos abschaffen

Viele kleine und mittlere Unternehmen arbeiten noch immer mit Silos – Datenbanken, Excel-Dateien und unterschiedlichen Subsystemen. Dort liegen wertvolle Daten, oftmals vor dem Auge anderer verborgen und nicht nutzbar für die Planung oder für wichtige Prozesse wie Verhandlungen mit Lieferanten oder die Angebotserstellung für Kunden. Schon vor der Coronapandemie traten diese Ineffizienzen der Eigenbau-Silos zutage. So wurden Bestandspuffer künstlich aufgestockt und Informationsverzögerungen verursacht. Hinzu kommt: Je mehr einzelne Systeme, desto höher sind die Kosten für deren Betrieb und Wartung. Längst ist die Situation in Anbetracht knapper Kalkulationen nicht mehr üppig genug, dass diese Gelder ausgegeben werden können. „Supply Chain Workflows müssen Teil einer kollaborativen Plattform sein, die keine Silos kennt und produktions-, abteilungs- und unternehmensübergreifend den Austausch ermöglicht. Damit ERP als Kern eines Unternehmens gelten kann, kommt kaum eine andere Plattform in Frage“, erklärt Christian Biebl von Planat.

Lieferkettenoptimierung als Chance sehen

Aufgrund von Materialengpässen und der Coronapandemie leiden manche Unternehmen seit Monaten und vermehrt fragen sich Entscheider, ob sie künftig weiter auf die alten Lieferantenbeziehungen und Logistikketten setzen sollen. Viele analysieren und bewerten Zulieferer, Transitzeiten und das eigene Bestell- und Beschaffungsmanagement neu. „Listenpreise sind heute nicht mehr relevant, sondern Kosten und Verfügbarkeit sind in Einklang zu bringen. Und immer mehr wird auch das direkte Geschäft – Direct to Consumer – interessant, anstatt sich auf bekannte Vertriebs- und Beschaffungswege zu verlassen“, sagt Christian Biebl von Planat. Wer diesen Kanal noch nicht optimiert hat, dem kann die Konkurrenz schnell davonlaufen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Losgröße 1 – also das Geschäft mit Produkten „on demand“ in Einzelauflage. Und spätestens dabei ist die Prozessoptimierung per ERP unumgänglich – denn dieses Geschäftsmodell funktioniert nur mit effizienten, schnellen und agilen Abläufen innerhalb von Produktion und Verwaltung.