Wenn mechanische Kraft flexibel von einem Punkt an einen anderen übertragen werden soll, kommen häufig biegsame Wellen oder Seile in einer Hülle – sogenannte Steigungskabel – zum Einsatz. Ob für die Betätigung eines Schiebedachs, zur Sitzverstellung in Kraftfahrzeugen oder zum Steuern von Maschinenfunktionen: Steigungskabel von GEMO werden weltweit von führenden Zulieferbetrieben wie beispielsweise Brose, dem Hersteller von Tür- und Sitzsystemen für Kraftfahrzeuge, verbaut. GEMO wurde 1922 in Berlin gegründet, in den 1950er Jahren zog die Firmenzentrale nach Krefeld – bis heute der Stammsitz. Um international schnell liefern zu können, eröffnete GEMO weitere Fertigungsstätten in Polen, Mexiko und China.
Unix-Altsysteme waren überholt
GEMO nutzte seit den 1980er Jahren eine Unix-basierte Software zur Warenwirtschaft und Produktionsplanung. Mit weiteren Standorten zersetzte sich die Infrastruktur weiter in einzelne Insellösungen, der Bedarf an einer einheitlichen und zukunftsorientierten ERP-Plattform wuchs: „Mit Blick auf die Zukunft wurde 2009 klar, dass die genutzten Altsysteme keine Zukunft haben. Der personelle Aufwand zur Wartung war immens, und die Struktur ließ keine standortübergreifende Datenhaltung zu“, sagt Britta Hackbarth, ERP-Administratorin bei GEMO.
FEPA: Multilingualer Rollout an sechs Standorten
Es begann die Suche nach einem Standard-ERP-Werkzeug, das neben den Funktionen für Produktionsplanung, Vertrieb und Einkauf auch für den Einsatz über alle Standorte hinweg geeignet sein sollte. Statt mehrerer Insellösungen sollte eine einheitliche Datenbasis und Oberfläche an allen Standorten – auch in Mexico und China – genutzt werden. Vier ERP-Anbieter kamen in die finale Auswahl, nach Präsentationen und Testläufen mit den einzelnen Softwareherstellern fiel die Entscheidung auf FEPA. Die ERP-Lösung konnte nicht nur durch den Funktionsumfang punkten, sondern auch durch die einfache Usability und gemeinsame Datenhaltung über alle internationalen Standorte hinweg.
Nach sorgfältigen Vorbereitungen begann im Sommer 2012 der Rollout an die internationalen Standorte. Dazu wurde FEPA in die jeweilige Sprachen Polnisch, Spanisch und Chinesisch übersetzt. „In sechs Jahren haben wir sechs Standorte angeschlossen. Die Implementierung fand ohne einen externen Partner statt, neben unserem eigenen IT-Team mit drei ERP-Administratoren arbeiten wir nur direkt mit Planat zusammen. Trotz der unterschiedlichen Standorte der eigenständigen Tochterunternehmen arbeiten wir mit einer zentralen Datenbank, um einen vollen Überblick über das Unternehmen zu ermöglichen. Spezifische Funktionen wie die Finanzbuchhaltung werden an den einzelnen Standorten individuell mit eigenen Lösungen wie beispielsweise TimeLine Financials abgebildet“, sagt Britta Hackbarth von GEMO. Das Qualitätsmanagement der gesamten GEMO-Gruppe ist nach ISO 9001 und IATF 16949 zertifiziert und erfüllt höchste Ansprüche. Zur Einhaltung der strikten Vorgaben stellen auch die über das ERP-System FEPA abgebildeten Prozesse eine wichtige Grundlage.
FEPA skaliert bei GEMO mit den Anforderungen
Der internationale Rollout an den verschiedenen Standorten wurde aus Deutschland administriert. An jedem Standort wurden Key User zur lokalen Schulung der restlichen Mitarbeiter ausgebildet. Bei Fragen oder Anpassungen stehen die lokalen Key User ebenso zur Verfügung, über ein Ticketsystem kann das IT-Team aus Deutschland jederzeit eingreifen. Im Vergleich zu den Altlösungen kommt das Setup mit deutlich weniger Administrationsaufwand aus. Gleichzeitig gibt FEPA genügend Raum für Skalierung: In Spitzenzeiten umfasste die gesamte GEMO-Gruppe ca. 1.000 Mitarbeiter. Aktuell sind aufgrund vieler Optimierungsmaßnahmen in der Fertigung- und Verwaltung knapp 650 Mitarbeiter im Einsatz. Die gemeinsame Arbeit über sechs Standorte weltweit funktioniert gut: „Mit FEPA als ERP-Plattform sind wir sehr zufrieden. Alle unsere Kernprozesse werden optimal abgebildet und ermöglichen zudem Auswertungen, die für die täglichen Entscheidungen im Geschäftsalltag eine wertvolle Basis bieten. FEPA ist eine umfangreiche Standard-ERP-Lösung, die bereits stark auf produzierende Betriebe optimiert ist – dennoch besteht genügend Raum für Individualisierungen, die sowohl von unseren Entwicklern oder von Planat direkt vorgenommen werden“, beschreibt Britta Hackbarth.
Globaler Standard, lokale Individualität
Während das Dokumentenmanagement für alle Standorte ebenfalls auf einer gemeinsamen Plattform in Deutschland gehostet wird und nahtlos an FEPA angebunden ist, erfolgt die Finanzbuchhaltung an den Standorten aufgrund lokaler Vorgaben mit jeweils eigener Software. Über Schnittstellen findet der Datenaustausch mit FEPA statt. Auch der lokale Wareneingang ist nur am Standort ersichtlich, um Verwirrungen zu vermeiden. Dazu wurde die Mandantenverwaltung innerhalb von FEPA gemeinsam mit Planat angepasst, um die jeweils spezifischen Bereiche der Tochterunternehmen trennen zu können. Dennoch bietet die zentrale Datenbank den optimalen Überblick im Unternehmen. „Wir haben mit FEPA ein optimal auf produzierende Unternehmen ausgerichtetes ERP-Werkzeug, das sich bei uns als internationale Lösung integriert und bewährt hat“, resümiert Britta Hackbarth von GEMO.